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Regionale Zukunftszentren stellten Beratungsfälle auf Fachtagung vor

Regionale Zukunftszentren stellten Beratungsfälle auf der 12. Tagung der DGPs-Fachgruppe für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie in Chemnitz vor

Im Rahmen des von Dr. Michael Knoll (Zentrum digitale Arbeit, Universität Leipzig) organisierten Praktiker*innensymposiums „Digital ist besser!? – Erfahrungen aus der Begleitung von Digitalisierungsbestrebungen von KMU“ wurden am 24. September 2021 Beratungsfälle aus drei Regionalen Zukunftszentren vorgestellt und mit den teils anwesenden und teils virtuell zugeschalteten Teilnehmer*innen der 12. Tagung der Fachgruppe für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) diskutiert. Erkenntnisse zu Veränderungs-prozessen in kleinen und mittelständigen Unternehmen (KMU) und Lernerfahrungen im Beratungsprozess wurden ausgetauscht und reflektiert.

Kurzvorstellung der Beiträge:

Dr. Jan Vitera vom Zukunftszentrum Mecklenburg-Vorpommern berichtete in seinem Beratungsfall von der Einführung eines Datenmanagementsystems in einem Metallbauunternehmen. Er betonte dabei die Bedeutung der Unternehmenskultur und die Herausforderung, mit Digitalisierungsbemühungen an die Geschichte und die Besonderheiten des Unternehmens anzuknüpfen. Im Beratungsprozess galt es zudem die spezifische Konstellation der beteiligten Akteure im Unternehmen zu beachten.

Marvin Hänsel vom Zukunftszentrum Brandenburg für den digitalen Wandel berichtete von der Einführung einer digitalen Plattform in einem Dachdeckereiunternehmen. Es wurde deutlich, dass Digitalisierungsbemühungen im Handwerk dann als sinnvoll empfunden werden, wenn sie unterstützende Tätigkeiten übernehmen und erleichtern und einen unmittelbaren Nutzen zeigen. Im Beratungsprozess hat es sich als hilfreich herausgestellt, dem Unternehmenspartner digitale Lösungs-möglichkeiten vorzuschlagen und i.S. eines Prototypen die Mitarbeiter „einfach mal machen“ zu lassen.

Denise Gramß, Leiterin des Zukunftszentrums Brandenburg für den digitalen Wandel, stellte in ihrem Beratungsfall diverse Digitalisierungsprojekte eines Unternehmens der Gesundheitsbranche in einer ländlichen Region vor. Insbesondere ging es dabei um die Nutzung digitaler Technologien zur Verbesserung der Schnittstelle zu Patient*innen und Kund*innen. Gramß machte deutlich, dass es um die frühzeitige Einbindung aller der an der künftigen Anwendung Beteiligten gehe, namentlich der Mitarbeitenden der Einrichtung und der potentiellen Nutzer*innen (z.B. älterer Patient*innen). Für gelingende Veränderungsprozesse betonte Gramß die Bedeutung von Akzeptanz, das Vorhandensein eines strukturierten Prozesses und gelingender Kommunikation.

Michael Ney vom Zukunftszentrum Digitale Arbeit Sachsen-Anhalt war am Symposium mit einem Beratungsfall zur Digitalisierung eines Steuerberatungsunternehmens beteiligt, wobei es insbesondere um Möglichkeiten der optimierten Arbeitsgestaltung durch den Einsatz digitaler Technologien ging. Inhaltlich war der Übergang von der ursprünglich angesetzten Entscheidungssituation „mobil vs. bisherige reguläre Bürostrukturen“ hin zu einem hybriden Modell interessant. Ney betonte, dass der Zugang zum menschenzentrierten Ansatz der Digitalisierung auch über technische Fragestellungen erfolgen kann. Dazu müsse es jedoch gelingen, im Beratungsprozess für die entsprechenden Aspekte und Vorteile zu sensibilisieren.

Für Rückfragen und weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Dr. Michael Knoll (michael.knoll@uni-leipzig.de) oder direkt an die Mitarbeiter/innen der Zukunftszentren, die Sie über die Seiten des Zentrums digitale Arbeit erreichen.