Gute Arbeit und Beteiligung

Gute Arbeit hat wichtige Funktionen für ein erfülltes Leben. Mittlerweile besteht gesichertes Wissen dazu, welche Charakteristika Gute Arbeit ausmachen, das heißt, wann Arbeit nicht nur ausführbar, schädigungs- und beeinträchtigungfrei ist, sondern auch persönlichkeitsförderlich. Diese Charakteristika leiten sich aus menschlichen Bedüfnissen nach beispielsweise Autonomie, Gemeinschaft und Kompetenzerleben ab.

Für spezifische Tätigkeiten gilt es jeweils zu definieren, wie diese Charakteristika realisiert werden können. Arbeitswissenschaftliche Modelle können helfen, Gute Arbeit fördernde und behindernde Faktoren zu identifizieren und ihre Wirkweise zu verstehen. Dieses kausale Verständnis bildet die Grundlage fundierter Intervention und erlaubt, Interventionen auf ihre Wirksamkeit hin zu evaluieren.

Das Verständnis, was Gute Arbeit ausmacht, ist jedoch immer nur eine Momentaufnahme. Bestehende Modelle Guter Arbeit müssen angepasst werden an sich verändernde Arbeits- und Lebenswelten. Bei diesem Fortschreiten ist es sinnvoll, bestehende Modelle weiterzuentwickeln und existierendes Wissen zu nutzen.

Die folgende Abbildung zeigt den Prozess der Gestaltung guter Arbeit, der ein Zusammenspiel der Vorgaben des Managements bzw. der Organisation, dem individuellen Gestaltungshandeln der Arbeitenden und gemeinsamen Aushandlungsprozessen von Vorgesetzten und Mitarbeiter(inne)n darstellt. Die Links führen Sie zu den entsprechenden Seiten des Wissenspools, auf denen Sie weitere Informationen erhalten.

Das Management einer Organisation trifft Entscheidungen hinsichtlich des Zuschnitts von Arbeitsaufgaben und deren Inhalten, zu Formen der Arbeitsorganisation und dazu, wann und wie Änderungen in diesen Parametern vorgenommen werden. Führungskräfte sollten sich bei dieser sog. Arbeitsgestaltung an Kriterien guter Arbeit orientieren, im Idealfall entwicklungsförderliche Arbeit anstreben. Für das ZdA ist das Zusammenspiel von Informationstechnologien und guter Arbeit von besonderem Interesse.

Vorgaben durch das Management werden oft nicht 1:1 in die tägliche Praxis der Arbeitenden übertragen. In einem Aushandlungsprozess werden Vorgaben zur Arbeitsgestaltung durch das Management und Strategien der individuellen Arbeitsgestaltung durch die Mitarbeiter/innen selbst vermittelt. Wichtige Konzepte sind hierbei Mitarbeiter(innen)gespräche, der psychologische Vertrag und sog. I-Deals.

 

Arbeitende gestalten ihre Arbeit in individueller Art und Weise mit, verfeinern, ergänzen oder ersetzen die Arbeitsgestaltung durch Vorgesetzte und die Organisation. Die individuelle Arbeitsgestaltung (sog. Job Crafting) beinhaltet die Art, wie Arbeitende Anforderungen bewältigen (u.a. Coping-Strategien, Resilienz), Ressourcen nutzen und mangelnde Ressourcen ausgleichen (u.a. Selbstmanagement, SOK) und Herausforderungen (z.B. ständige Erreichbarkeit) gegenübertreten (u.a. proaktives Arbeitsverhalten).


Überblicksartikel

Gute Arbeit - Was ist das?

In diesem Beitrag wird dargestellt und erklärt, welche Aspekte dazu führen, dass Arbeit die Gesundheit schädigen kann und warum und unter welchen Umständen Arbeit die Entwicklung von Menschen fördert. Es werden wichtige Modelle vorgestellt, die helfen, das bestehende Wissen zu ordnen und eine Grundlage bieten für die systematische Gestaltung und Bewertung von Arbeit. Die Synopse geht weiterhin auf eine Initiative ein, die anhand repräsentativer Stichproben die Ausprägungen „Guter Arbeit“ in Deutschland erfasst.

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Gute Arbeit mit Informations- und Kommunikationstechnologien

Die zunehmende Einführung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IUK) in Organisationen und Unternehmen geht einher mit grundlegenden Veränderungen in der Natur von Berufen und der Wahrnehmung von Arbeit durch die Beschäftigten. Vor dem Hintergrund der Sicherung Guter Arbeit muss hinterfragt werden, welche Aspekte der Arbeitsgestaltung durch die Einführung von IUK im Arbeitskontext verändert werden und wie sich dies auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Arbeitsleistung der Erwerbstätigen auswirkt.

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Vertiefende Artikel

Entwicklungsförderliche Arbeitsgestaltung

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Demografischer Wandel und digitale Transformation: Nutzung von IuK, Arbeitsgestaltung und Gesundheit über die Lebensspanne

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I-Deals: Individuelle Absprachen zu Arbeitsinhalten und Arbeitsausführung

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Auswirkungen von Arbeit nach Dienstschluss - Zum gesunden Umgang mit ständiger Erreichbarkeit

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Digitalisierung in der Pflege

Die Plattform "Digitalisierung in der Pflege" bietet Ihnen nicht nur einen Überblick über Projekte zur Digitalisierung der Pflege: Über die Projekte lernen Sie die Akteure in diesem Bereich kennen und können sich so gegebenenfalls mit ihnen vernetzen.

Wir als Team des Zentrum digitale Arbeit und die Mitarbeiter:innen der Regionalen Zukunftszentren unterstützen gern bei diesen Vorhaben. Sollten Sie selbst in einem spannenden Projekt mitarbeiten und ihre Erkenntnisse teilen wollen, kontaktieren Sie uns gern.

Aktuelle Debatten und Initiativen

Wir stellen wichtige Tendenzen zum Einsatz von Digitalisierung in der Pflege anhand aktueller Debatten und Initiativen vor, die potentiell die Pflege beeinflussen könnten oder bereits in der Praxis geführt werden.

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Beiträge und Aktivitätenaus den Regionalen Zukunftszentren

Wir geben einen Überblick über Beiträge und Aktivitäten zum Thema Digitalisierung in der Pflege aus den Regionalen Zukunftszentren.

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Projekte, Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen

Wir stellen Projekte und Initiativen zum Thema Digitalisierung in der Pflege vor und die daraus abgeleiteten Handlungs- und Gestaltungsempfehlungen.

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Veranstaltungen und Fördermöglichkeiten

Wir informieren über Veranstaltungen und berichten Ergebnisse von Veranstaltungen zum Thema Digitalisierung in der Pflege.

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            Icon Kontaktdaten
Dr. Michael Knoll
Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Leipzig
michael.knoll@uni-leipzig.de
Icon Ansprechpartner

Professur für Arbeits- und Organisationspsychologie
Universität Leipzig
Institut für Psychologie
Neumarkt 9-19
04109 Leipzig


    
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Tobias Struck
Wissenschaftlicher Mitarbeiterin an der Universität Leipzig
tobias struck@uni-leipzig.de
Icon Ansprechpartner

Professur für Arbeits- und Organisationspsychologie
Universität Leipzig
Institut für Psychologie
Neumarkt 9-19
04109 Leipzig